~mathematischer OberGAU~

Noch 31 Tage.

500 Mililiter Infusionslösung tropfen mit 28 Tropfen pro Minute so ungefähr sechs Stunden lang. Jetzt habe ich aber knapp 1250 (also eigentlich 1270) Mililiter Ernährungszeugs, das über knapp zwölf Stunden laufen soll. Ein Tropfen pro Minute gibt drei Mililiter in der Stunde. 20 Tropfen sind ein Mililiter.

Das sind die Grunddaten, die mich eben in den völligen Wahnsinn getrieben haben. Nach zwölf Stunden auf der Arbeit war ich definitiv nicht mehr in der Lage, mir meine benötigte Tropfmenge auszurechnen. Jeder Versuch endete bei immer abstruseren Lösungen, so dass mein Patient und ich immer verzweifelter wurden. Das Problem war also nicht die Portversorgung an sich - oh Wunder - sondern schlicht und ergreifend einfache Mathematik. Wie sollte es anders sein? Das Teufelszeug hat mir in der Schule das Leben schon schwer genug gemacht.

Diverse ausgerupfte Haarbüschel - natürlich nicht meine eigenen, die brauche ich schließlich noch - später, habe ich in meiner Verzweiflung sogar O. angerufen und in Kauf genommen, dass er sich die nächsten Wochen an meiner Ahnungslosigkeit erfreuen wird. Dieser elende Alleswisser brauchte auch nur einen winzig kleinen Moment, um mir die Problemlösung durchzugeben. Das verursacht eindeutig Brechreiz! Aber immerhin, das Ernährungszeug läuft .. und mit etwas Glück darf ich morgen früh feststellen, dass ich alles richtig gemacht habe.

Und das nächste Mal drucke ich mir vorher eine Tabelle aus. Mit allen möglichen Möglichkeiten. Dann muss ich wenigstens nur noch abgucken.

Das deprimierende ist - jetzt, einige Zeit später zuhause, komme selbst ich innerhalb von wenigen Sekunden auf die Lösung. Mit korrektem Rechenweg.

Wenn ich morgen aufwache, habe ich alleine deswegen bestimmt graue Haare und Falten ..